MUKOinfo Ausgabe 1/24: Kindergarten und Mukoviszidose

Unser Kindergarten ist ein Glücksfall Der Anfang war wenig ermutigend

Das Blatt wendet sich Der Kennenlernbesuch in einem weite ren Kindergarten verlief dann glückli cherweise ganz anders: In dieser Ein richtung führten wir ein langes, offenes Gespräch über die Besonderheiten, die die Aufnahme eines Kindes mit Muko viszidose mit sich bringen würde. Die Kindergartenleitung nahm sich Zeit, stellte zahlreiche Fragen und wir spür ten, dass hier ernsthaft erwogen wurde, ob die Aufnahme unseres Sohnes zu stemmen wäre. Am Ende dieses ersten Gesprächs erhielten wir zwar noch kei ne Zusage, aber die Leitung bat um ein paar Wochen Zeit, um sich mit ihrem Team zu besprechen. Zusätzlich vermittelten wir den Kontakt zur Sozialberatung unserer Ambulanz, die sich als Ansprechpartner angeboten hatte. Drei Wochen später wurden wir zu einem weiteren Gespräch mit dem gan zen Erzieherinnen-Team eingeladen, bei dem Bedenken und noch offene Fragen besprochen wurden. Als wenig später das von uns ersehnte „Ja“ kam, war die Erleichterung riesig. Wir hatten nun doch einen wohnortnahen Kindergarten platz gefunden und ein „gutes Gefühl“ mit dieser Einrichtung. Eigenheiten werden berücksichtigt Da unser Sohn ein Dezemberkind ist, verlegten wir seinen Kindergartenbeginn aus Angst vor zu vielen Infekten auf das Frühjahr nach seinem dritten Geburtstag. Groß war unsere Anspannung vor Leo- polds erstem Kindergartentag, doch unser „gutes Gefühl“ wurde nicht ent täuscht, ganz im Gegenteil. Schon vor Leopolds Start wurden die Zimmerpflan zen aus dem Gruppenraum entfernt und auf das Erzieherinnen-WC, das unser

Sohn benutzen darf, eine Kinderbrille montiert. Auch alle anderen CF-spezi fischen Besonderheiten spielten sich schnell ein. So achten die Erzieherinnen auf gründliches Händewaschen und die Einnahme seiner Kreon-Kapseln, die wir ihm in seine Vesperdose legen. Für zu sätzliche Speisen haben die Erzieherin nen Kreon im Kindergarten und halten bei Unsicherheiten über die richtige Dosierung mit uns Rücksprache. Leo pold trinkt kein Wasser aus dem Spru delautomaten der Einrichtung, sondern bringt sein Wasser in der Trinkflasche selbst mit. Im Garten haben die Erzie herinnen ein Auge darauf, dass er nicht mit abgestandenem Wasser, nasser Erde oder Laub spielt. Ansonsten aber ist Leopold ein ganz normales Kinder gartenkind, das „seinen“ Kindergarten sehr gerne besucht und sich dort toll entwickelt hat.

Zufrieden mit der Wahl „Ihres“ Kindergartens: Julia und Leopold

Die Mutter des kleinen Leopold hatte zunächst Probleme bei der Suche nach einem Platz im Kindergarten. Mittler weile ist sie jedoch voll des Lobes ob des Engagements. Startschwierigkeiten „Wir haben zu wenig Personal, wir kön nen ein Kind mit zusätzlichen Aufgaben nicht aufnehmen“ und „Nur mit Integra tionshilfe; und wenn ihr Sohn diese nur acht Stunden in der Woche bekommt, dann können Sie ihn leider auch nur acht Stunden in der Woche bringen“. Dies waren die ernüchternden Sätze, die wir auf der Suche nach einem Kinder gartenplatz für unseren an CF erkrank ten Sohn Leopold zu hören bekamen. Wir wünschten uns einen möglichst wohnortnahen Kindergarten, den wir zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen können und den die „gesunden“ Kinder aus der Nachbarschaft auch besuchen.

Julia Mutter von Leopold, 4 Jahre, CF

Leopold ist gut im Kindergartenalltag integriert.

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