MUKOinfo 2/24 Finanzielle Absicherung bei Mukoviszidose

Persönlich für die Zukunft gerüstet Reform der allgemeinen Rahmenbedingungen nötig

Gute Startbedingungen Geld, bzw. Finanzen, haben schon immer eine wichtige Rolle in meinem Leben gespielt. Zu meinem Glück kann ich seit Beginn meiner beruflichen Laufbahn in Vollzeit arbeiten gehen und komme daher auch mit meinem Ver dienst sehr gut zurecht. Insbesondere Kaftrio hat die Situation noch einmal um ein Vielfaches verbessert. Um meine spätere Rente/Pension muss ich mir keine Sorgen machen, da ich seit dem 1. August 2021 Beamter bin. Meine Krankheit hat der Verbeamtung zum Glück nicht im Weg gestanden. Eigene Vorsorge treffen Trotz meines Beamtenstatus hat das Thema private Vorsorge bei mir eine große Rolle eingenommen. Man möchte eben auf alles vorbereitet sein. Aktuell konzentriere ich mich dabei auf Inves tition in Aktien/ETFs. Eine private Dien stunfähigkeitsversicherung oder Berufs unfähigkeitsversicherung ist aufgrund der Krankheit leider nicht möglich. Einen Abschluss hatte ich schon bei mehreren Gesellschaften angefragt. Sobald aber das Thema Mukoviszidose aufkommt, war das Gespräch vorbei und ein Ver tragsabschluss wurde kategorisch abgelehnt. Auch die weitere Option wie die Riesterrente kommt für mich nicht in Betracht, da die Bedingungen bzw. die Konditionen nicht für kranke Menschen gemacht sind (z.B. späte Auszahlung). Daher ist es als Betroffener schon schwer, eine eigene Vorsorge aufzubau

en, bei der man eine sichere Absiche rung fürs Alter bzw. für Zeiten hat, in denen man nicht mehr zu 100 Prozent arbeitsfähig ist. Änderungen in der Zukunft Ich finde, dass die Politik gerade für die Absicherung kranker Menschen mehr tun muss. Denn sei es die Erwerbsun fähigkeitsrente oder andere staatliche Mittel, diese reichen zumeist nicht für ein Leben aus, wenn man als Betroffe ner frühzeitig arbeitsunfähig wird. Aber auch, dass man von Versicherungen ka tegorisch abgelehnt wird, wenn man nur das Wort Mukoviszidose in den Mund nimmt, ist meines Erachtens nicht mehr zeitgemäß und muss geändert werden. Beispielhaft wäre für mich das Modell, welches in den privaten Krankenversi cherungen vorherrscht (Stichwort: Kon trahierungszwang).

Ein kleiner Urlaub sollte später auch bei Renten- bezug möglich sein.

Patrick Moch (25 Jahre, CF)

Patrick Moch ist 25 Jahre alt und arbei tet in Hannover beim Bundeszentralamt für Steuern als verbeamteter Betriebs prüfer (d.h. im Außendienst). Er hat sich viel mit dem Thema Finanzen auseinan dergesetzt und findet auch aus eigener Erfahrung, dass es gerade für kranke Menschen schwierig ist, die richtige Vorsorge zu treffen. Schließlich spielten gerade bei Betroffenen viele Faktoren eine Rolle, die man kaum beeinflussen könne – darüber hinaus lasse einen da die Politik alleine.

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