MUKOinfo 2/24 Finanzielle Absicherung bei Mukoviszidose

Prof. Dr. Schwarz: Mir fällt in der Tat eine witzige Geschichte ein. Eine Pa tientin saß an einem Wochenende vor meiner Tür zu Hause und ich bekam einen ordentlichen Schreck. Wir beide schauten uns fragend an und waren irritiert. Beim Nachfragen stellte sich heraus, dass sie nur Spazieren war und sich zum Ausruhen, wartend auf ihren Mann, auf die Treppe gesetzt hatte, ohne zu wissen, dass sie durch Zufall genau vor meiner Haustür rastete. Eine andere Patientin sagte einmal zu mir „Herr Schwarz, völlig egal, wo Sie sind, Sie können mich auch auf der Parkbank behandeln“, das fand ich sehr bedeutend und schön. Dr. Köster: Ja, ich erinnere mich auch an eine schöne Situation. Ich habe eine Patientin, die ich schon als Säugling

kannte und die heute über 30 Jahre alt ist. Nach einem zunächst negativen Schweißtest gab es später leider doch ein positives Ergebnis. Die Familie hat ganz heftig reagiert damals. Heute je doch geht es ihr gut und vor einiger Zeit hat sie das persönliche Gespräch ge sucht und zu mir gesagt „Neben meiner Mutter sind Sie die wichtigste Person im meinem Leben, danke dafür“. Das hat mich bewegt. Dafür lohnt sich meine Arbeit. Lieber Dr. Köster, lieber Prof. Dr. Schwarz, vielen herzlichen Dank für Ihre Zeit und auch Ihr Engagement. Als letzte Frage, welche Worte, welche Gedanken möchten Sie uns Patienten mitgeben?

Ihr habt heute die besten Chancen von allen bisherigen CF-lern vor Euch. Natür lich gibt es auch noch Patienten, denen es schlecht geht, auch mental, aber die Zahl der Optimisten wächst. Prof. Dr. Schwarz: Ich kann mich Hol gers Worten nur anschließen, ich bin dankbar, dass ich Menschen mit CF betreuen darf und das Vertrauen ge schenkt bekomme.

Das Interview führte Ingo Sparenberg, CF, Mitglied der Redaktion MUKOinfo

Dr. Köster: Versucht Euer Leben zu le ben, versucht das Positive zu sehen,

„Die Modulatoren und damit auch neue Herausforderungen haben alles verändert. Es geht nicht mehr ums Überleben, es geht nicht mehr um den Moment, sondern um eine Zukunftsperspektive.“ (Dr. Köster)

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Therapie

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