MUKOinfo 4/24: Familienplanung mit Mukoviszidose
Mein Leben mit CF
#mukomama Herausforderungen und Erkenntnisse als Mama mit Mukoviszidose
Denise hat Mukoviszidose und ist letztes Jahr Mutter geworden. In diesem Text teilt sie ihre Gedanken und Erfahrungen zu den Herausforderungen und Freuden aus einem Jahr Muttersein mit Mukoviszidose.
mal Mutter werden könnte – einer seits aufgrund der biologischen Möglichkeiten mit Mukoviszidose, aber auch, weil ich mich schon lange damit abgefunden hatte, dass ich voraussichtlich kein allzu langes Leben haben würde. Diese Aussicht änderte sich 2020 aufgrund neuer Medikation. den positiven Schwanger schaftstest. Neben Freude und Glücksgefühlen waren auch viele Ängste da. Lange habe ich mit dem Gedanken, dass ich ein Kind bekommen würde, gehadert. Vor allem, weil der 2023 passierte es dann. Ich blickte beinah ungläubig auf
schönen Seiten als CF-Betroffene mit Kind möchte ich im Folgenden berich ten. Der Faktor Zeit Die wohl größte Herausforderung für mich ist bisher die fehlende Zeit für mich selbst. Die Zeit für Therapiemaß nahmen, für Sport, meine Yogapraxis, für meine beruflichen Tätigkeiten als Selbstständige. Für Dinge, die mir Freude machen, wie zum Beispiel das Schreiben. Oder einfach nur mal SEIN. Ganz entspannt und ohne Erwartungen in den Tag hineinleben. Das kommt heute kürzer denn je.
Und auf der anderen Seite gibt es diese kostbaren Momente mit meinem Kind,
Gedanke so neu und so unerwar tet für mich war. Ich war froh, dass so eine Schwanger schaft um die
Denise ist leidenschaftliche Weltenbummlerin, Autorin, Schreibmentorin und Referentin.
„Die wohl größte Herausforderung für mich ist bisher die fehlende Zeit für mich selbst. [...] Für Dinge, die mir Freude machen, wie zum Beispiel das Schreiben. Oder einfach nur mal SEIN.“
„Wie kann etwas gleichzeitig so schön und erfüllend sein und gleichzeitig so unfassbar anstrengend und heraus fordernd?“ Das ist eine Frage, die ich mir als Mama mit Mukoviszidose regelmäßig stelle. Aber, so wie es Licht gibt, muss es auch Schatten geben. Und wie nah Verzweif lung und Freude beieinander existieren können, zeigt sich mir, seit ich vor knapp einem Jahr Mama wurde.
neun Monate dauert, denn ich brauchte diese Zeit, um mich einzustimmen und das Bild, das ich von meinem Leben im mer hatte, entsprechend neu zu malen. Auf das, was aber tatsächlich kommen würde, hätte ich mich nicht vorbereiten können – einfach, weil man sich nicht aktiv auf das Elternsein vorbereiten KANN in meinen Augen. Sowohl von den Herausforderungen als auch von den
die so viel Liebe, Freude und Verbunden heit beinhalten. Mit Baby ist mein Alltag extrem entschleunigt. Ich muss (und kann) einfach nicht so viel „schaffen“, denn was zählt, ist, dass ich da bin. Das Mamasein zwingt mich quasi dazu, voll im Moment zu sein. Nicht an der Ver gangenheit festzuhalten oder mich um die Zukunft zu sorgen, sondern präsent zu sein. Und die Momente, in denen ich dann Zeit für mich oder meine kreativen
Dass wir mal Eltern würden, war nie vor- gesehen. Ich hatte nie geglaubt, dass ich
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