MUKOinfo Ausgabe 1/25: Dating und Beziehungen mit CF
Ball bleiben, nur so kann ich mein, leider niedriges, Niveau halten. Da wir doch unterschiedliche Probleme haben, ich mehr mit der Lunge, Ingo mit der Verdau ung, können und wollen wir uns nicht dauerhaft vergleichen. Es gibt also bei uns keinen „Konkurrenzkampf“. Ab und zu gibt es jedoch versteckte Momente des Vergleichs. Ingo: (lacht) Konkurrenzkampf? Nein, wir lieben uns doch! Wie Regina schon sagt, meine Probleme liegen unterhalb der Lunge. Mehrere Darmoperationen haben uns beide schon viel Kraft gekos tet. Und gerade meine letzte, 2024, war sehr hart im Nachgang. Bis 2023 hätte ich wohl darauf geantwortet Mir geht´s gut bis sehr gut. Heute sieht das anders aus. Von gut bin ich weit entfernt. Die Zeit bis heute, nach der letzten OP, ist wohl die Härteste ever. Ohne Regina hätte ich es bis hierhin nicht geschafft! Das klingt nach einigen Herausforderun gen, wie sie das Leben mit CF oftmals mit sich bringt. Bedeutet Eure Krankheit in dem Sinne denn auch Einschränkungen? Sowohl man selbst als auch das eigene Umfeld müssen ja vielleicht dann doch auch mal Abstriche machen? Regina: Da alle in unserer Family, alle Freunde und Bekannten, selbst deren Bekannte über uns Bescheid wissen, ist es überhaupt nicht schwierig, wenn man nicht alles mitmachen kann, an seine Grenzen kommt und hier und da mal eine längere Pause benötigt. Alle habe Verständnis dafür.
Regina und Ingo am Teide auf Teneriffa
schiedliche Ausprägungen haben. Ich denke schon, dass CF uns noch mehr verbindet. Ingo: Wir haben beide über die Jahre ein absolutes Verständnis füreinander entwickelt. Keiner lässt den anderen je allein und wenn jemand krank ist, steckt der andere zurück. Das war selbst so, wenn eine unserer Katzen krank war. Dann nehmen sich alle anderen zurück, egal ob Mensch oder Tier krank sind. Das klingt nach einer sehr starken Verbin dung, die Ihr da teilt. Gleichzeitig stelle ich es mir aber auch nicht einfach vor, ne ben der eigenen Mukoviszidose auch mit der Krankheit meiner Beziehungsperson konfrontiert zu sein. War und ist diese Präsenz der CF für Euch eine Herausforde rung? Und wie nimmt man sich da in einer Beziehung Pausen von der CF? Regina: Natürlich ist es nicht immer ein fach, wenn es dem Partner schlecht geht und man selbst in diesen Momenten auch nicht fit ist, aber wir finden immer Lösungen. Ich würde schon sagen, dass wir einige Herausforderungen zu meis tern hatten. Trotzdem schaffen wir es
immer wieder, uns „Pausen“ von der CF zu nehmen, um zum Beispiel unseren Hobbies nachzugehen. Ingo: Ich glaube, ich darf sagen, dass ich bei uns so ein bisschen der Moti vator bin. Ich versuche schon immer, dass wir beide viel aus unserem Leben herausholen können. Da wir beide CF bis vor zwei, drei Jahren nur als „Begleiter scheinung mit vereinzelten Einbrüchen“ sahen, konnten wir damit auch gut umgehen. Wir ticken da sehr ähnlich. Je älter wir nun werden, verschwimmt aber das Gefühl der „Begleiterkrankung“. Schön, dass Ihr so gut mit der CF umge hen könnt. Aber ich verstehe auch total, dass der Umgang mit der Zeit nicht ein facher wird. Generell sind Krankheitsver läufe bei CF ja auch sehr individuell. Wie würdet Ihr denn jeweils Eure gesundheit liche Lage einschätzen? Und gab oder gibt es Momente, in denen Ihr Euch mit einander vergleicht? Kann es da mal zu einem Konkurrenzkampf kommen? Regina: Da ich ja nur von mir sprechen kann: Im Moment bin ich halbwegs zu frieden. Trotzdem muss ich immer am
Ingo: Dem ist nichts hinzuzufügen. Ge nauso ist es!
Das freut mich zu hören! Kurz ein ande res Thema, Ingo, von Dir weiß ich, dass
14 Schwerpunkt-Thema: Dating und Beziehungen mit CF
Made with FlippingBook Digital Publishing Software