MUKOinfo Ausgabe 1/25: Dating und Beziehungen mit CF
Ausstellungsansicht Zahnklinik Greifswald, Pauline Stopp „Oh Caspar! You must be some kind of superstar“, 2024, Window-Color auf PVC-Folie, 55-teilig, Maße variabel. (www.paulinestopp.de, Fotografin © Pauline Stopp)
Du hast bei der Vernissage auch Spen den für den Mukoviszidose e.V. gesam melt. Was war Deine Motivation dafür? Das Catering wurde von der Univer sitätsmedizin Greifswald gespendet, Getränke hatte mein Mann gestiftet und dann habe ich mir gedacht, dass es doch schön wäre, dafür etwas Geld einzusammeln, nicht für mich, sondern für einen guten Zweck. Aus persönlicher Betroffenheit ist mir natürlich der Muko viszidose e.V. eingefallen, weil das eine schöne Möglichkeit war, etwas zurück zugeben. Mir hilft das ja auch selbst weiter, wenn die Forschung voran geht und es neue Behandlungsmethoden gibt. Ich empfand das als einen schönen Anlass, auch Mukoviszidose als Krank heit und den Mukoviszidose e.V. etwas bekannter zu machen.
mit einem dreimonatigen Aufenthalt in einem Künstlerdorf und einer eigenen Ausstellung in diesem Museum verbun den. Das war für mich wegbereitend. Ab dem Masterstudium gab es dann auch nichts Anderes als Kunst für mich.
Die Zahnklinik fand die Idee toll und dann habe ich auch die dafür beantrag ten Fördermittel bekommen, aber ich glaube, ich habe noch nie so viel ge zweifelt wie bei diesem Vorhaben. Nach der Zusage wurden mir erst die Dimensi onen der Gebäudefassade bewusst. Die Fenster im Erdgeschoss der Zahnklinik sind 3,79 m hoch und 1,60 m breit. Das sind Riesenflächen und ich habe 44 davon bemalt. Da habe ich mich schon gefragt, wie ich das als einzelne Person schaffen sollte. Zwischendrin wollte ich das Projekt schon absagen, aber ich bin jetzt umso glücklicher, dass ich es durchgezogen habe. Ich habe das Projekt das ganze Jahr über umgesetzt. Zunächst entwarf ich das Motiv in kleinem Maßstab und fertigte anschließend Vorlagen auf Papier an, damit ich das in Originalgröße auf Folien malen konnte. In der Zeit musste ich pri vat und beruflich ungeplant umziehen, weil unser Haus kernsaniert wurde und damit auch mein Arbeitsraum wegfiel. Ich weiß nicht, wie ich das alles schaf fen konnte. Auf dem Weg zur Physiothe rapie fahre ich immer an der Zahnklinik vorbei und denke jedes Mal: „Pauline, das ist einfach total Wahnsinn, dass Du das gemacht hast!“ So richtig kann ich das noch nicht mit mir verbinden.
Wird Deine Kunst auch durch die Mukoviszidose beeinflusst?
Die Mukoviszidose gehört zu mir und ist Teil meiner Identität. Ich kenne ein Le ben ohne Mukoviszidose nicht und das fließt natürlich auch in meine Kunst ein. Für mich ist zum Beispiel die Körperlich keit ein Thema. Bei mir ist es ja so, dass ich meinen Körper nach dem Aufstehen erst einmal lebensfähig machen muss durch die Therapie. Anderen chronisch Kranken geht es da sicherlich ähnlich. Gesunde haben das so nicht. Ich kann natürlich nicht genau sagen, was von meiner Kunst jetzt genau von der Mu koviszidose beeinflusst wurde, aber es wird sicherlich eine Rolle spielen. Was bedeutet ein Projekt wie das Fens terbild von Caspar David Friedrich an der Zahnklinik in Greifswald für Dich? Das ist das größte Projekt, das ich bisher umgesetzt habe. Die Planungen dafür begannen schon im August 2022. Das Projekt war meine Idee und mein Mann hat mich dabei sehr unterstützt.
Das Interview führte Juliane Tiedt für die Redaktion.
Das gesamte Interview mit Pauline Stopp findet Ihr auf unserem Blog: https://blog.muko.info/blog/post/ pauline-stopp-mukoviszidose-ist-teil- meiner-identitaet Mehr zu Pauline Stopp findet Ihr auf ihrer Internetseite: https://www.paulinestopp.de
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