MUKOinfo Nr. 4/23: Grenzen überwinden trotz Mukoviszidose

Mein Leben mit CF

Den Optimismus und Glauben an sich selbst sollte sich jeder bewahren

Nach der Transplantation ist für Julia viel mehr wieder möglich. Fünf Jahre ist es her, dass Julia eine Spenderlunge bekam – nach fünf langen Jahren Wartezeit. Sie möchte anderen Mut machen, denn sie findet, dass es viel zu wenige positive Krank heitsgeschichten gibt.

Mein Name ist Julia. Ich lebe in Leipzig und habe diesen Sommer dankbar mei nen fünften Lungengeburtstag gefeiert. Dieser Tag ist tatsächlich ein zweiter Geburtstag, der bei uns auch genauso gefeiert wird. 2018 wurde ich nach fünf Jahren Wartezeit endlich transplantiert.

ganzen Beschwerden und Begleiterkran kungen, die transplantierte Patienten haben können. Auch Ärzte klären oft nur über die Dinge auf, die danach nicht so rosig sein können und den Satz „Du tauschst den einen Sack Flöhe gegen einen anderen Sack Flöhe aus“ habe ich nicht nur einmal gehört. Ich persönlich kann diesen Spruch nicht unterschrei ben. Klar habe ich „Wehwehchen“, die

ich vor der OP nicht hatte und mich in meinem Alltag immer wieder ausbrem sen. Aber: Ich lebe und es ist ein sehr lebenswertes Leben, das mir komplett neue Türen öffnet. Als mein Arzt mir und meiner Familie damals mitteilte, dass nur noch eine Transplantation mein Leben retten kann, war das ein schlimmer Moment für uns alle. Wie so oft im Leben hat alles Negative auch etwas Positives. Ich witterte also meine Chance und nutzte die traurige Stimmung, um meine Mutter endlich zu überreden, dass wir uns endlich eine Katze anschaffen sollten! Was soll ich sagen, wenige Wochen später berei cherte die kleine Amy mein Leben und alle waren von dem flauschigen Britisch Kurzhaar Kätzchen entzückt. Meine Familie und auch meine Freunde haben mich von Anfang an unterstützt und mir bei diesem langen, oft anstren genden und nervigen Weg der Listung geholfen. Allen war klar, dass es ein positives Ende nehmen wird, wenn es soweit ist. Diesen Optimismus habe ich in den fünf langen Jahren nie verloren und diese positive Grundeinstellung hilft uns allen bis heute. Fünf Jahren Wartezeit mit Optimismus begegnet

Wie für viele CF-ler ist eine Transplanta tion oft der letzte Therapieweg. Immer

wieder liest man von den negativen Aspek ten einer Transplan tation oder von den

„Allen war klar, dass es ein positives Ende nehmen wird, wenn es soweit ist. Diesen Optimismus habe ich in den fünf langen Jahren nie verloren und diese positive Grundeinstellung hilft uns allen bis heute.“

Immer optimistisch: Julia mit ihrer Mutter

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