muko.info 2/23 Diagnose Mukoviszidose: Erfahrungen mit Behörden

Wirkmechanismen im Fokus Neues Forschungsprojekt zur Modulatortherapie Was genau passiert auf zellulärer Ebene unter der CFTR-Modulatortherapie? Und warum sprechen Mukoviszidose-Betroffene mit identischen CFTR-Mutationen so unterschiedlich auf die Therapie an? Diesen Fragen widmet sich das neue Projekt der Arbeitsgruppen um Dr. Simon Gräber, Charité – Universitätsmedizin Berlin, und Dr. Saskia Trump vom Berlin Institute of Health in der Charité (BIH). Der Mukoviszidose e.V. fördert das Projekt mit 188.000 Euro. Wir danken dem Mukoviszidose e.V. Landesverband Baden-Württemberg, der die Hälfte der Projektkosten übernimmt.

Mithilfe von Biomarkern neue therapeu tische Ziele identifizieren Die Ergebnisse dieser Studie sollen dazu beitragen, die Modulatortherapie zu optimieren. Gelingt es, Biomarker für ein patientenindividuelles klinisches Anspre chen zu finden und darüber auch neue therapeutische Ziele zu identifizieren, könnte die personalisierte Medizin für Menschen mit Mukoviszidose vorange bracht werden. Bitte unterstützen Sie das Projekt durch Ihre Spende! www.muko.info/spenden helfen/jetzt-spenden

Die neue CFTR-Modulatortherapie zeigt bei vielen Betroffenen eine gute Wirksam keit. Es gibt allerdings ein uneinheitliches Therapieansprechen: Obwohl Personen die gleichen CFTR-Mutationen tragen, zeigen sich unterschiedlich starke The rapieeffekte. Die Ursache dafür wird auf zellulärer Eben vermutet, es ist aber noch nicht klar, was genau die Therapien auf Zellebene beim Einzelnen bewirken. Grundsätzlich sorgen CFTR-Modulatoren in der Zelle für eine teilweise Wiederherstel lung der Funktion des CFTR-Kanals, der bei CF-Betroffenen aufgrund einer Mutation im CFTR-Gen nur eingeschränkt oder gar nicht funktionsfähig ist. Durch diesen Defekt am Chloridkanal entsteht die CF-typische Symptomatik mit der Bildung von zähem Schleim. Darüber hinaus ist bekannt, dass Immunzellen bei CF-Betroffenen in ihrer Funktion eingeschränkt bzw. verändert sein können, sodass Keime nicht effektiv bekämpft werden und Entzündungen ent stehen können. Erste Erkenntnisse über die Modulatortherapie zeigen, dass sie auch auf Immunzellen wirken könnte. Wirkmechanismen nachvollziehen In ihrem Projekt wollen die AGs Gräber & Trump die Auswirkungen der Modulat ortherapie (Dreifachkombination ETI) auf die Schleimhaut- und Immunzellen der Atemwege untersuchen. Um die moleku laren Vorgänge auf Zellebene zu verste hen, analysieren sie das Transkriptom (die Summe aller Gene, die abgelesen und in mRNA transkribiert wird) einzelner Zellen bei verschiedenen Patienten. Hier

zu werden u.a. Epithel- und Immunzellen von CF-Patienten vor sowie drei Monate nach Beginn der Modulatortherapie ge wonnen und deren Transkriptom-Analyse mit der von gesunden Kontrollpersonen verglichen. Dabei soll sich zeigen, in welcher Form und in welchem Ausmaß die Modulatortherapie die Genexpressi on vergleichbar mit der eines Gesunden wiederherstellt und ob bzw. welche ab weichenden Genexpressions-Muster be stehen bleiben und durch mögliche neue Therapien adressiert werden müssen. Ziel der Forschung ist es, Muster zu er kennen, die mit starkem und schwachem Ansprechen auf die Modulatortherapie verbunden sind. Wenn das gelingt, könn ten mit demWissen neue Biomarker defi niert werden, die eine Aussage zulassen, ob ein Patient auf die Modulatortherapie gut anspricht oder nicht.

Mukoviszidose e.V. Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE 59 3702 0500 0007 0888 00

Um die Wirkmechanismen der CFTR-Modulatoren auf Zellebene zu verstehen, ist beharrliche Laborarbeit gefragt.

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