muko.info 3/2020 "Warum in der CF Versorgung arbeiten"
Ärztin mit intensivem Patientenkontakt Freude an der vielfältigen Arbeit
Was gefällt mir so an der Betreuung der Mukoviszidosepatienten? Ich habe das Gefühl, dass ich für mei- ne Patienten etwas bewegen will und kann. Ich kenne viele seit dem Babyal- ter, konnte sie über die Jahre hinweg begleiten und immer versuchen, durch bestmögliche Therapie ihre Gesundheit und Lebensqualität zu optimieren. Im Fokus meiner Arbeit steht nicht nur der Patient, sondern die ganze Familie mit allen Sorgen und Nöten. Letztlich ist die Arbeit im CF-Zentrum für mich ähnlich einer hausärztlichen Tätig- keit, auch wenn es sich um eine hoch- spezialisierte Ambulanz handelt. Durch die lange Betreuungszeit wird einfach ein Vertrauensverhältnis aufgebaut, die meisten Patienten kommen gerne zum Ambulanztermin, und auch ich freue mich auf sie. Neben dem intensiven Pa- tientenkontakt habe ich auch die Mög- lichkeit, wissenschaftlich zu arbeiten, mich auf Kongressen weiterzubilden, Studenten zu unterrichten und im Muko- viszidose e.V. mitzuarbeiten. Besonders die Arbeit im CF-Team schätze ich sehr. Aktuell sind wir begeistert, dass durch die neuen CFTR-Modulatoren eine deut- liche Verbesserung der Gesundheit für unsere Patienten erreicht werden kann. Dr. Alexandra Hebestreit Kinderärztin/Kinderpneumologin, Christiane Herzog Zentrum für Mukoviszidose Würzburg, UniversitätsKinderklinik Würzburg
Eine kleine Patientin bei der Untersuchung in der Ambulanz
Wie kam ich zur Mukoviszidose? Als ich im Medizinstudium ein Auslands- semester in Frankreich plante, wollte ich in der Spezialabteilung für Mukovis- zidose-Kinder arbeiten. Leider hat es damals in Caen nicht funktioniert. Aber als Assistenzärztin wurde ich dann von einem Grundlagenforscher für Muko- viszidose angesprochen, ihn bei seiner Forschung zu unterstützen, da ich im Rahmen meiner Doktorarbeit hierzu Kenntnisse erworben hatte. Im Zuge dessen wollte ich unbedingt auch CF- Patienten betreuen.
Zunächst konnte ich in der pneumologi- schen und gastroenterologischen Am- bulanz mitarbeiten, wo einige CF-Patien- ten angebunden waren. Als bei uns mit Unterstützung von Frau Christiane Her- zog eine Mukoviszidose-Ambulanz auf- gebaut werden sollte, war ich aufgrund meiner Vorerfahrung bestens geeignet. Ich bekam dann die Möglichkeit, die Würzburger CF-Ambulanz aufzubauen. Innerhalb der letzten 20 Jahre hat sich die Mitarbeiter- wie auch die Patienten- zahl ständig vergrößert, heute zählen wir zu den großen Ambulanzen Deutsch- lands. Mein Mann kam dann einige Jahre später zunächst wissenschaftlich, dann auch klinisch mit ins „Boot“.
10 Schwerpunkt-Thema: Warum in der CF-Versorgung arbeiten?
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