muko.info 3/2020 "Warum in der CF Versorgung arbeiten"
Christiane Herzog Zentrum nun auch in Kiel Im Norden viel Neues
In Kiel, Deutschlands nördlichster Landeshauptstadt, gibt es nun auch ein Christiane Herzog Zentrum. Unter dem Dach des dortigen Städtischen Krankenhaus ist ein generationenübergreifendes und interdisziplinäres Behandlungszentrum für aktuell 60 Kinder und 100 junge Erwachsene entstanden.
Am 28. Mai im Flur beim Abschied: Berin Binici, Malte Huber (Marine), Dr. Ingrid Bobis, Soldatin, Prof. Dr. Andreas Koch, Dr. Dirk Möllmann (von links nach rechts) CHZ Kuchen zu Gründung, selbstgebacken von Dr. Ingrid Bobis
Vor dem Marinegelände Tor stehen von links nach rechts Dr. Dirk Möllmann, Dr. Ingrid Bobis, Berin Binici und zwei Soldaten am 1. April
„Keimzelle“ ist die Pädiatrische Mukoviszidose-Ambulanz unter Leitung von Privatdozent Dr. Andreas Claaß und Dr. Christian Timke. Mit dem Wechsel von Prof. Dr. Burkhard Bewig und Dr. Ingrid Bobis aus dem Universitätsklinikum Schleswig- Holstein (UKSH) ans „Städtische“ sind dort nun pädiatrische und internistische Kompetenz für Mukoviszidose unter einem Dach vereint. Damit erreicht die seit fast zwei Jahrzehnten sehr gut funktionierende „Kieler Transition“, die bislang arbeits- teilig zwischen Städtischem Klinikum und UKSH organisiert wurde, eine neue Dimension. Internistin Dr. Ingrid Bobis sitzt nun Tür an Tür mit Dr. Claaß und Dr. Timke, das internistische und das pädiatrische Team wächst noch mehr zusammen und schmiedet gemeinsam Pläne für die ganzheitliche Versorgung der Mukoviszidose-Betroffenen in Deutschlands Norden. Corona-bedingte Verschiebung Der offizielle Taufakt zum „Christiane Herzog Zentrum“, der ursprünglich für April geplant war, musste freilich zunächst einmal Corona-bedingt aufgeschoben werden. Stattdessen galt es für das hoch engagierte und motivierte Team zu überlegen, wie sich bestmögliche Versorgung im COVID-19- Ausnahmezustand sicherstellen ließ. Hilfe kam – vermittelt von Flottenarzt Prof. Dr. Andreas Koch – von unerwarteter Seite: von der Bundeswehr. Nach kurzer unbürokratischer
Abstimmung zwischen den Sozialministerium in Kiel und dem Bundesministerium der Verteidigung zog die Kieler Ambulanz auf das Gelände des Schifffahrtsmedizinischen Instituts der Bundesmarine. Kurzfristige Hilfe Ab dem ersten April fand dort die Ambulanz-Sprechstunde statt. Ein Riesenglücksfall: Auf dem abgeschlossenen und damit geschützten Gelände – umgeben von Wäldern und Raps- feldern – werden normalerweise Soldaten auf ihre Tauchfähig- keit hin untersucht. Es gibt ein Lungenfunktionsgerät und ein Spiroergometrie-Gerät und vor allem großartige Unterstützer im Institut unter Leitung von Flottenarzt Dr. Dirk Möllmann. Mit viel Engagement und exzellenter Logistik gelang unter dem Schutz der Bundesmarine bestmögliche Mukoviszidose-Ver- sorgung in herausfordernden Zeiten. Nun sind das Team des Christiane Herzog Zentrums und die Patienten wieder zurück im Städtischen Krankenhaus Kiel. Gemeinsam gestalten sie das „neue Normal“ der Versorgung in Pandemie-Zeiten, das hoffentlich auch recht bald eine Feier zur Zentrumstaufe ermöglichen wird!
Anne von Fallois, Christiane Herzog Stiftung
47 Christiane Herzog Stiftung
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