muko.info 4/2022 Transplantation bei Mukoviszidose
Meine Freundin wurde transplantiert Bewegende Gespräche in einer schwierigen Situation
Kommunikation, da sie nicht sprechen konnte. Vor allem die erste Zeit nach dem Koma war für uns beide frustrierend, da es am Anfang schwer war, uns gegenseitig zu verstehen. Aber nach einiger Zeit ging dies besser, als sie wieder sitzen und auf einen Block schreiben konnte. Es war eine Zeit mit vielen Höhen und Tiefen. Immer wieder waren es schwere Besuche. Es ist hart, eine Freundin in so einer Situation zu erleben. Ein anderer Punkt ist, dass man dieselbe Krankheit hat. Auch wenn es mir gut geht, habe ich immer wieder mich selbst in ihr gesehen. Es ist ja nicht ausge schlossen, dass ich in die gleiche gesundheitliche Situation komme. Alles ungeschönt vor Augen geführt zu bekommen, musste ich erst verarbeiten. Ich habe viele Gespräche mit mei nem Mann und meiner Mama geführt, auch geweint. In diesen Momenten fühlte sich die Krankheit noch bedrohlicher an und die Zukunft beängstigender. Die Mukoviszidose und deren Auswirkungen sind noch mehr ins Bewusstsein gerückt. Ein gutes Ende nach bangen Wochen Der letzte Besuch war in der Rehaklinik in Berchtesgaden. Es ging ihr gut, wir sind zusammen in ein Café spaziert und ha ben es uns gut gehen lassen. Ich bin glücklich, dass es nach allen Schwierigkeiten gut ausgegangen ist. Aufgrund von Corona haben wir uns dann nicht mehr treffen können. Aber wir möchten das bald nachholen.
Ilka hat selbst Mukoviszidose und ihre Freundin durch die Transplantation begleitet.
Ilka hat eine Freundin durch die Lungentransplantation be gleitet und beschreibt, wie eine Transplantation für eine na hestehende Person mit Mukoviszidose ist. Eine CF-Freundin von mir hatte 2019 ihre Lungentransplantati on. Für mich war gleich danach klar, dass ich sie unterstützen möchte, so gut ich kann. In den Tagen vor meinem ersten Besuch hatte ich noch Kon takt zur ihrer Mutter und einem gemeinsamen CF-Freund. Bei de haben mich auf das vorbereitet, was mich erwarten würde. Vor allem das Gespräch mit unserem Freund hat mir geholfen, mich auf alles seelisch einzustellen. Ich wusste, dass es mich innerlich treffen würde, aber ich wusste von mir auch, dass ich es aushalten kann. Schwere Zeit nach der OP Eine knappe Woche nach der OP habe ich sie das erste Mal auf der Intensivstation besucht. Zu der Zeit lag sie noch im Koma und ich habe sie, aufgeschwemmt durch Medikamente, kaum wiedererkannt. Danach war ich einmal pro Woche bei ihr und habe so viel mitbekommen. Die Tage nach dem Koma, Halluzinationen, weitere Komplikationen und die erschwerte
Ilka Schmitzer, 39 Jahre, CF
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Schwerpunkt-Thema: Transplantation 18
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