MUKOinfo Ausgabe 1/24: Kindergarten und Mukoviszidose

Miteinander aller Beteiligten schafft Vertrauensbasis Kita-Team ist glücklich, Henry zu betreuen

Die kath. Kita St. Johann im Stadtteil Kloster Oesede in Georgsmarienhütte ist noch relativ jung. Seit dem 1. Januar 2023 werden hier in zwei altersstufen übergreifenden Gruppen 36 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren betreut. Zu den ersten Kindern in der Einrichtung zählt auch ein kleiner Junge mit Muko viszidose. Im Folgenden berichtet das Team von seiner anfänglichen Unsicher heit im Umgang mit Henrys Erkrankung und wie ihm die Zusammenarbeit mit den Eltern und die Unterstützung des Trägers dabei half, an der Aufgabe zu wachsen. Nachdem wir uns als Team kennenge lernt und unser pädagogisches Konzept erarbeitet und aufgeschrieben hatten, starteten wir mit der Aufnahme der Kin der. Wir schauten die Anmeldebögen durch und riefen die Eltern persönlich an. Unter den vielen Anmeldungen war auch die von Henry dabei. Im Anmelde bogen stand bei dem Punkt „Sonstiges,

wichtige Informationen, gesundheitliche Besonderheiten“, dass Henry Mukovis zidose habe. Unsere Einrichtungsleitung konnte sich unter dieser Erkrankung erstmal nichts vorstellen. Also informierte sie sich, was diese Krankheit für ein Kind bedeutet. Als nächsten Schritt entschloss sie sich, einfach bei Henrys Eltern anzurufen und nachzufragen. Nach einem sehr netten ersten Gespräch nahm sie die neu ge wonnenen Informationen mit in unser Team. Gemeinsam mit dem Träger ent schieden wir, Henry einen Platz bei uns anzubieten. Einweisung durch CF-Fachpersonal Da das Thema „Mukoviszidose“ bei uns allen Neuland war, fuhr ich mit einer Kollegin für eine kurze Einweisung ins Marienhospital Osnabrück, wo wir uns von zwei Fachkräften beraten ließen. Es kamen das erste Mal Dinge zur Sprache, die für uns eine große Herausforderung

im Kita-Alltag darstellen sollten. Zum Beispiel: kein Kontakt zu brauner Erde, keine Seifenblasen, bei Ausflügen nicht in Pfützen springen, keine Fingerfar be, alle Wasserhähne vor der Nutzung durchspülen, täglicher Handtuchwech sel und noch vieles mehr. Für uns war nach diesem Termin klar: All dies kön nen wir aktuell mit dem Personalmangel nicht gewährleisten. Viele Fragen kamen bei uns auf: Was ist, wenn Henry einfach in eine Pfütze springt? Wenn er unbe dingt auch mit der Fingerfarbe malen möchte? Was ist, wenn wir vergessen, den Wasserhahn morgens durchzuspü len? Henry darf nur mit geschlossenem Toilettendeckel spülen; unsere Kinder- toiletten haben keinen Deckel. Darauf hin suchten wir ein erneutes, persön- liches Gespräch mit den Eltern. Aufnahme ohne Medikamentengabe Gemeinsam mit dem Träger der Kinder tagesstätte verabredeten wir uns mit den Eltern in der Kita. Unser Bauchge

Trotz anfänglich vieler Hürden und Ängste erlebt Henry fast alles, was die anderen Kinder auch erleben.

Das richtige Händewaschen ist allen in Fleisch und Blut übergegangen.

10 Schwerpunkt-Thema: Kindergarten und Mukoviszidose

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