MUKOinfo Ausgabe 1/24: Kindergarten und Mukoviszidose

Individuelle Kinderbetreuung und die gute alte Bürokratie Schwierige Suche nach Kindergarten-Platz

Wir hatten großes Glück mit einer Tagesmutter, die sogar wöchentlich mit den Kindern in eine Salzgrotte spielen geht. Nun bekommt mein Kind im Alter von anderthalb Jahren ein mal wöchentlich Salzgrotte, abwechslungsreiches Mittages sen und Musikunterricht. Ich schreibe der Tagesmutter Enzym- Medikamenten-Pläne nach dem monatlichen Speiseplan aus der App vom Caterer, kann mit der zuverlässigen Betreuung meine Pflege besser vorbereiten und gehe arbeiten. Zeitraubende Abläufe Für einige Monate war ich sehr zufrieden, nur treffe ich bei der Kindergarten-Suche auf unbeantwortete Telefonanrufe und E-Mails und stehe nach zehn Monaten Suche vor der Fra ge, wie es weitergeht. Dadurch, dass mein Kind zum Essen Medikamente benötigt, schlug mir einer meiner favorisierten Kindergärten vor, einen Integrationsplatz beim Sozialamt zu beantragen. Nachdem mein Antrag vier Wochen ohne Antwort verblieb, brachte ich ihn persönlich noch einmal im Amt vorbei, wo er binnen weniger Tage bearbeitet werden konnte. Dann bat der Kindergarten um mehr Informationen zur Krankheit. Diese konnten mir die Muko-Klinik und die Physio-Praxis binnen weniger Stunden per E-Mail schicken. Ich leitete alles sofort weiter – wieder keine Antwort, keine Zusage, nur eine Ein gangsbestätigung. Bei der Tagesmutter geht es meinem Kind großartig. Er bastelt viel, ist sehr viel in Bewegung und im sozialen Austausch mit anderen Kindern. Mich freut es zu sehen, dass mein Kind ei nen guten Start ins Leben hat. Ob es so weiter geht?

Mehr Schatten als Licht: Die Suche nach einem geeigneten Kindergarten gestaltet sich manchmal schwierig.

Damit sie nach der Diagnose beruhigt wieder in Teilzeit arbeiten gehen konnte, suchte und fand Maria Degand eine Tagesmutter für ihr Kind. Der Wechsel in den Kindergarten gestaltet sich dagegen schwierig. Im Zwiespalt Als junge Mutter möchte man alles richtig machen, das eigene Kind begleiten und dabei auch noch etwas eigene Selbstver wirklichung finden. Ich vermute, dass viele Eltern – aber vor allem Mütter – in den ersten Lebensjahren mit CF darüber nachdenken, zuhause zu bleiben und sich vollkommen der Pflege ihres Kindes zu widmen. Ich wollte aber zurück ins Arbeitsleben, und spätestens die wissenschaftliche Erkennt nis „Kinder brauchen Kinder“ hat mich überzeugt: Kind in die Betreuung geben und ich gehe 20 Stunden in der Woche arbeiten.

Maria Degand

16 Schwerpunkt-Thema: Kindergarten und Mukoviszidose

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