MUKOinfo Ausgabe 1/25: Dating und Beziehungen mit CF

Ich bin dann nach Würzburg zur Jahres versammlung gefahren, in einem Bus mit Mitgliedern aus dem Südwesten, um dort Frau Herzog (damals Gattin des Präsidenten des Bundesverfassungs gerichts) vorzustellen und mich in den Vorstand des Bundesverbandes wählen zu lassen. Als Roman Herzog Bundes präsident wurde, war Mukoviszidose plötzlich von Interesse und mancher Klinikchef, der von der First Lady mit ei nem Besuch beehrt wurde, richtete eine Muko-Ambulanz ein. Das hat unseren Kindern bestimmt 20 Lebensjahre mehr gebracht. Wenn Du auf Deine Amtszeit zurück schaust: Gab es einen Moment, der Dich besonders berührt oder inspiriert hat? Auf welche Erfolge oder Meilensteine des Vereins bist du besonders stolz? Spannend, berührend und letztendlich erfolgreich war für mich, dass es gelun gen ist, Abspaltungstendenzen der Ärzteschaft dank des massiven Einsat zes der Protagonisten der Mukoviszi dose, Prof. Stephan, Prof. Harms und Professor von der Hardts, zu verhindern. Die Einheit von Betroffenen und Be handlern ist bis heute, gerade auch auf politischer Ebene, ein großes Plus des Mukoviszidose e.V. Schon die Gründungsmitglieder des Vereins bewegte 1965 die Hoffnung auf eine wirksame Therapie, bzw. Heilung. Wie hat sich Deiner Meinung nach der Fokus der Vereinsarbeit im Laufe der Jahrzehnte verändert? Wo stehen wir in Bezug auf diesen Traum heute?

Horst Mehl erhielt am 20. Dezember 2024 die Staufermedaille in Gold des Landes Baden-Württemberg. v.l.n.r: Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth, Heidegard Mehl, Dr. Horst Mehl, Staatssekretär Siegfried Lorek

Meine Vision, mit Mukoviszidose leben zu können, sehe ich fast verwirklicht. Es geht nun mit aller Kraft darum, auch den Betroffenen mit seltenen Mutationen zu helfen. Deshalb muss die Forschung weitergehen. Was wünschst Du Dir für die Zukunft des Mukoviszidose e.V.? Wenn Du die Weichen für die kommenden zehn Jahre des Vereins stellen würdest – welche Prioritäten wären Dir am wichtigsten? Soziale Hilfe und die Sicherung der therapeutischen Versorgung in spezi fischen Mukoviszidose-Ambulanzen und REHA-Kliniken sind weiterhin notwendige Aufgaben des Vereins, die ich insgesamt, dank auch der guten

Führung durch den Vorstand und des Engagements aller Mitarbeiter in der Geschäftsstelle, auf einem sehr guten, hoffnungsvollen Weg sehe.

Lieber Horst, wir danken Dir für das Gespräch!

Das Interview führte Stephan Kruip, Bundesvorsitzender des Mukoviszidose e.V., für die Redaktion

29 Unser Verein

Made with FlippingBook Digital Publishing Software