muko.info 1/2023 Medizinische Prävention bei Mukoviszidose
Prävention selbstgemacht Alles was gut tut
Mit diesem Pedelec bin ich schon kurz vor meiner Transplantation unterwegs gewesen, es war die einzige Möglichkeit für mich, überhaupt noch von A nach B zu kommen. Der Sauerstoff war im Ruck sack auf meinem Rücken und mit drei bis vier Litern musste man zwar schnell nachtanken, aber für kleine Ausfahrten reichte es. Singen und gesund essen Zur Prävention seelischer Erschöpfung oder Melancholie tue ich sehr viel: Ich singe im Konstanzer Bachchor (ideal auch als Lungentraining), freue mich an gemeinsamen Hobbies mit meiner Frau. Das Essen wird immer frisch zubereitet, viel Gemüse, oft mediterran. Auch das gehört zur Prävention. Der größte Feind ist der innere Schwei nehund. Dem kann man aber einen Namen geben und mit ihm jeden Abend zumindest einmal um den Block Gassi gehen. Und nicht zuletzt: einfach mal abhängen, so wie hier bei einem Gleit schirmflug im letzten Frühjahr im Stubaital.
Johannes bei einem Gleitschirmflug im letzten Frühjahr im Stubaital (Bild: Roger Knöpfli)
Johannes (CF) arbeitet als Arzt in einer Rehaklinik für kardiologische Präventi on und Rehabilitation. Daher ist er von Berufs wegen mit dem Thema vertraut. "Bewegung ist Leben“, so sagt er. Thoraxmobilisation Und das gilt für alle. Auch für CF-ler. Ich gehe jede Woche, wenn es irgendwie möglich ist, zum Bouldern (Klettern). Auch im Urlaub steht Klettern oder Wandern im Fokus. Seit meiner ersten Transplantation 2013 hat sich meine Beweglichkeit dadurch deutlich verbes sert, insbesondere die meines Thorax durch die intensive Thoraxmobilisation, die bei dieser Sportart ganz von selbst geschieht. Meine Frau meint, ich habe dadurch eine ganz andere Haltung ge wonnen. Die typische Brustkyphose
hat abgenommen, Rückenbeschwerden treten seltener auf.
Ausdauertraining Für das Ausdauertraining empfiehlt sich ein Ruderergometer. Hier wird die ganze Rumpf-, Arm- und Beinmuskula tur trainiert und man kann gegen seine eigenen Bestzeiten rudern. Für die In tensität benutze ich die Borgskala und trainiere bei 13–15, „etwas anstrengend bis anstrengend“. Im Sommer nutze ich den wunderschönen Radweg entlang des Bodensees, um von Konstanz nach Radolfzell zur Arbeit zu fahren. Macht 20 Kilometer hin und wieder zurück. Zugegeben: Ich nutze ein Pedelec, denn eine Privatdusche habe ich bei der Arbeit nicht. Aber die Unterstützungs intensität kann man ja selbst wählen.
Johannes Bunzel
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